
Konsequente PR für das Jüdische Kulturfestival Osnabrück
Von Annika Wagner
Ein bislang unbekanntes Festivalformat, das aus Berlin nach Osnabrück kommen sollte, in unserer Region bekannt zu machen – das war die Aufgabe, zu der wir im Frühjahr 2025 mit Begeisterung und Überzeugung antraten. Die dort auftretenden Künstler mit jüdischem Background spielten allesamt in der Kategorie „Weltklasseniveau“ und hatten innerhalb der Jazz-Szene oder bei Kennern jüdischer Kultur weltweit schon viele Fans. Der Allgemeinheit waren sie jedoch weitestgehend unbekannt. Unser Bauchgefühl sagte uns trotzdem: Die Osnabrücker lassen sich gewinnen. Wenn die PR-Strategie stimmt.
Vier Monate mit viel Kultur und Humor
Im Mai erhielten wir die Anfrage, das 1. Jüdische Kulturfestival Osnabrück mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit anzukündigen und zu begleiten. Schon Anfang September sollte das für die Hasestadt komplett neue Event stattfinden. Vier kurze und spannende Monate lagen vor uns, in denen wir sehr viel über jüdische Kultur und jüdischen Humor lernten. Und mit konsequenter PR-Arbeit zum Erfolg des Festivals beitrugen.
PR-Mix für breite Streuung
Um das Festival bekannt zu machen, entschieden wir uns für einen ausgewogenen PR-Mix, online wie offline. Die Zielgruppe war vom Kunden klar definiert: alle kulturinteressierten Menschen in und um Osnabrück. Wir mussten die Themen also breit streuen und dafür in verschiedenen Kanälen präsent sein. Neben klassischer Medienarbeit mit Presseinformationen, Hintergrundgesprächen, Interviews und PR-Events vor Ort umfasste das PR-Konzept Advertorials in den großen Tageszeitungen in Osnabrück sowie den Regionen Münster und Bielefeld. Aus Sicht der Lokalredaktionen insbesondere aus den Nachbarstädten fehlte es der Premiere zunächst an Nachrichtenwert und überregionaler Relevanz. Daher waren sie über reine Pressearbeit bei der ersten Durchführung nur sehr schwer zu erreichen. Aber auch das sollte sich im Laufe der PR-Arbeit ändern, wie unter anderem die Berichterstattung des WDR oder auch die Ankündigung der Ibbenbürener Volkszeitung zeigen.
Jüdische Kultur online
Obendrein begleiteten verschiedene Online-Marketing-Maßnahmen die PR-Arbeit. In Abstimmung mit dem Veranstalter schalteten wir Anzeigen – begleitet von PR-Berichten – in ausgewählten Publikationen und versorgten die Veranstaltungskalender rund um Osnabrück mit allen nötigen Infos. Auch die Stadt Osnabrück teilte und veröffentlichte unsere Beiträge auf der Website und ihren Social-Media-Plattformen.
Video-Clips auf Screens, Plakate und Flyer runden den PR-Mix ab
Um Aufmerksamkeit bei Pendlern zu wecken, liefen im Osnabrücker Hauptbahnhof für einige Wochen auf großen Screens Ankündigungs-Clips zum Jüdischen Kulturfestival. Und da unsere Zielgruppe nicht vollständig online erreichbar war, rundeten wir den Kommunikations-Mix mit einer klassischen Plakatkampagne rund um den Wall und an einschlägigen Einfahrtstraßen Osnabrücks sowie Flyern und Programmheften in der Gastronomie, Geschäften, Museen, Kinos und bekannten Veranstaltungs-Orten der Stadt ab.
Medienarbeit
Das Ziel unserer Medienarbeit war generell weniger die Nachberichterstattung, sondern vielmehr mussten wir in den Wochen vor dem Festival präsent sein. Schließlich wollten wir mit der PR darauf einzahlen, dass möglichst viele Gäste an den Veranstaltungen teilnahmen. Über unser PR-Tool verschickten wir regelmäßig Pressemitteilungen an einen großen Verteiler aus regionalen aber auch überregionalen Medien – um das Thema immer wieder neu ins Gedächtnis der Redaktionen zu bringen – mit guter Resonanz.
Hallo Niedersachsen berichtet doppelt im TV
Eine außergewöhnliche Aktion war zu einem größeren Aufschlag geeignet, auch dazu, wunderbare Bewegtbilder zu liefern: Der international bekannte Street-Art-Künstler Benzi Brofman kam als eine konsequent umgesetzte Anregung schon eine Woche vor dem Festival nach Osnabrück, um gemeinsam mit Schülern eine große Giebelwand an der Thomas-Morus-Schule in Osnabrück-Haste zu gestalten. Der NDR entschied sich, im TV-Format Hallo Niedersachsen darüber zu berichten: https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/graffiti-kuenstler-aus-israel-setzt-zeichen-fuer-frieden/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8yNjI5Y2VkMy02ZDE1LTQ1YzQtYjM4Yi0wZmI3M2FhNWVlMWQ Auch die Neue Osnabrücker Zeitung schrieb über den Künstler und kündigte damit einhergehend seine Workshops und alle weiteren spannenden Angebote des Jüdischen Kulturfestivals an – mit Erfolg: Nach und nach waren nicht mehr wir es, die den Hörer in die Hand nahmen, um die Redaktionen zu überzeugen, sondern die Sender riefen bei uns an. Unsere Botschaft machte die Runde.
Der NDR kam zusätzlich mit einem Kamerateam zur Generalprobe des wunderbaren Eröffnungskonzertes von Marina Maximilian. https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/erstes-juedisches-kulturfestival-in-osnabrueck-gestartet/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS85OWEyMDEyMi1mYjhlLTQ2YzItYjNiMS0yZGVkYjcwYzFlMDI
So war das Festival ein zweites Mal bei Hallo Niedersachsen zu sehen – inklusive Aufnahmen von der Tonprobe sowie Interviews mit Intendant und Veranstalter. Weitere Interviews beispielsweise mit dem NDR Hörfunk, der Neuen Osnabrücker Zeitung, dem WDR oder einem Kulturformat des NDR1, der Jüdischen Allgemeinen, Radio Osnabrück, OS Radio und einigen mehr sorgten dafür, dass unsere PR erfolgreich und das Festival medial gut präsent war.
Kulturgenuss und Freude
Je näher die Eröffnung kam, desto mehr stieg die Spannung, aber auch unsere Vorfreude: Wie viele Gäste würden kommen? Hatten wir die Osnabrücker erreicht? Wir hatten. Insgesamt 2.500 Gäste genossen hochkarätige Konzerte, diskutierten mit jüdischen Autoren, sahen jüdische Filme. Der Graffiti-Künstler führte viele Jugendliche in die Kunst des Sprayens ein. Seitdem sind wir in Osnabrück nicht mehr die einzigen Fans von Marina Maximilian, dem Schattentheater „Moving Shadows“, Benzi Brofman, Avishai Cohen, Assaf Gavron oder dem Sirba Octet. Die Resonanz im Nachgang war von Begeisterung geprägt. Einige Gäste schickten sogar Vorschläge an den Veranstalter, welche Künstler sie sich für die nächste Durchführung des Festivals wünschen. Die Konzerte wurden mit Standing Ovations belohnt, die der Intendant Avi Toubiana nicht einmal aus Berlin kennt. Und wir waren konsequent mittendrin!